Der Wandel der Natur im Verlauf von drei Generationen © Emil Langendörfer, Burgweg 4, 76703 Kraichtal-Oberacker Tel. 07250-8454 Ortsspiegel von Oberacker Ebenso wie die rasante Entwicklung im technologischen Bereich, vom Plumpsklo, Sichel, Sense und Hammer zum Automaten, Roboter, Atom –und Gentechnologie, vollzog sich auch der Wandel der Natur. Leider nicht unbedingt zum Wohle der Menschen entwickelte sich die von Menschenhand beeinflusste Natur.  Neben dem Einsatz von modernen Maschinen zur Bodenbearbeitung, hat auch der Einsatz von chemisch-biologischen zur Unkraut und Schädlingsbekämpfung  Einzug gehalten. Jeder menschliche Eingriff in das vorgegebene Naturgesetz führt zu gravierenden Veränderungen. So wird der Tierwelt, Wild und Insekten, ihre Lebensgrundlage  entzogen und die Population kommt zum Stillstand –große Teile der bisher bekannten  Natur wird aussterben. Von der unberührten Natur von vor über 80 Jahren kann ich nur erzählen, um den Nachkommen ein Bild zu vermitteln.  Der Frühling begann mit Veilchen an sonnigen Rainen und Böschungen, im Wald der zu grünen begann  tauchten die ersten Kuckucksblumen, in feuchten Lagen die Schlüsselblumen und später die Maiglöckchen auf. Die Wiesen wurden grün, die Wintersaat, Weizen und Korn sprießten empor, die Frühjahrssaat , Gerste und Hafer begannen zu keimen. Im Feld und Wald wurde es lebendig, beim Kartoffellegen stiegen die Lerchen trillernd empor, die Bussarde kreisten unter den Wolken,,die Raben  und sonstigen Vögel suchten hinter dem Pflug nach Engerlingen und Erdraupen. Rebhühner, Fasanen und Feldhasen  tummelten sich dazwischen und ließen ihren Frühlingsgefühlen freien Lauf.  –Ein Vorgefühl für den Sommer nach dem Schulgedicht : „Ein Leben wars im Ährenfeld, wie sonst wohl nirgends auf der Welt –Musik und Kirmes weit und breit und lauter Lust und Fröhlichkeit“ usw.                                                                              Die Kleefelder standen in voller Blüte, je nach Art blau und rot, die Bienen und Hummeln summten von Blüte zu Blüte, in den Getreidefeldern blühten Mohn und Kornblumen, auch Wicken und wilde Erbsen  -alles Wildpflanzen, die man in ihrer Blütenpracht bewundern konnte. Heute im modernen Landbaualles Unkräuter, die man mit allen Mitteln bekämpft.     Alle diese naturbelassenen Felder waren Tummelplatz vieler Wildarten und gehörten zur lebendigen Natur.    Frühmorgens auf dem Weg zum Mähen mit der Sense erlebte man den Fasanenruf und das Zirpen der Grillen, auch einige Rebhühner und Hasen wurden aufgeschreckt. An schwülen Abenden , auf der Bank vor dem Haus,  konnte man fliegende Käfer, Fledermäuse und Eulen beobachten, die auf  Nahrungssuche unterwegs waren. Von dem etwa einen Kilometer entfernten Fischweiher und Sumpfgelände ertönte ein Froschkonzert, das bis weit nach Mitternacht anhielt. Alle diese Romantik ist verschwunden und wird heute durch Auto –Motoren- und Maschinengeräusche bis in den späten Abend ersetzt. Den Raubbau an der Natur konnte ich jahrelang als Mähdrescherfahrer erleben  wie bei Nacht Jungwild, Fasanen, Rebhühner, Rehkitzen und Brutgelege im Einzug des Mähdreschers verschwanden und so umkamen. Heutzutage kein Thema mehr, da solches Wild weitgehend verschwunden ist. Die Natur ist auf der ganzen Linie auf dem Rückzug –Besinnlichkeit und Ruhe nach der Arbeit ist auf der Strecke geblieben.